Schon mehrfach habe ich mich an dieser Stelle über die Baumfällaktionen der Stadt Sangerhausen aufgeregt. Und ich muss es leider wieder tun. Wegen des Neubaus des Hortgebäudes der Goethe-Schule sollen vierzehn =14 Bäume gefällt werden. Erfahren habe ich es aus der Mitteldeutschen Zeitung vom 21.2.2019. Ich bin Vorsitzende des Schul-und Sozialausschusses. In dieser Funktion habe ich vor ca. 1,5 Jahren gebeten, im Ausschuss über die Baumaßnahmen an diesem Hort informiert zu werden. Genaue Angaben auf meine Frage nach dem Erhalt der Bäume wurden nicht gemacht. Beschwichtigend wurde gesagt, dass sehr schonend damit umgegangen werde, es müssten höchstens 2-3 Bäume fallen. Diese Angabe wurde auch im Bauausschuss gemacht.
Nun frage ich mich natürlich, ob wir bewusst falsch informiert werden. Wie kann es sein, dass aus 2-3 Bäumen plötzlich 14 Bäume werden? Ich unterstelle die Falschinformation der Verwaltung an dieser Stelle einfach einmal. Und ich erinnere daran, dass am Mühlendamm alle alten Bäume vernichtet wurden, obwohl es bei vielen nicht notwendig gewesen wäre, darüber habe ich früher berichtet unter „Hacke bumm, Hacke bumm, fallen starke Bäume um“ auf unserer Seite. Außerdem sollte die gesamte Thälmannstraße abrasiert werden, auch darüber haben wir berichtet. Wir haben mehrfach eingefordert, dass die Verwaltung mit diesem Thema sensibel umgehen sollte. Leider immer wieder solche Hauruck-Aktionen wie mit der großen Linde Friedrich –Schmidt-Straße oder dem diesjährigen Weihnachtsbaum. Außerdem steht immer noch die Baumsatzung aus und eine Liste, wann welcher Baum ersetzt wurde, wo und durch welche Pflanzung. Der Verlust so alter Bäume im Stadtgebiet kann durch keine Neupflanzung ersetzt werden. Und wieviel so alter Bäume haben wir noch, die auch irgendwelchen Maßnahmen geopfert werden? Diese Bäume brauchten 80-100-120 Jahre, um zu dem zu werden, was sie heute sind. Wo bleibt da unsere Achtung?
Sangerhausen, den 24.2.2019
Gesine Liesong
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